Pressemeldung Brand Eins

München, April 2018

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
B

ESTE BERATER: BERYLLS ZUM DRITTEN MAL IN FOLGE AUSGEZEICHNET

Berylls Strategy Advisors wird jetzt bereits zum dritten Mal in Folge mit diesem Titel geehrt. Das Erfolgs-Triple erfolgt nur wenige Monate nach der doppelten Titelverteidigung des Hidden Champion-Awards.

Berylls belegt gleich zwei Topplatzierungen, einmal in der Branche Auto & Zulieferer und außerdem im Bereich Innovation & Wachstum. Lediglich zwei Prozent der deutschen Unternehmensberatungen werden 2018 mit dem exklusiven Beste Berater-Award prämiert. Verliehen wird die Auszeichnung vom Statistikportal Statista in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin brand eins Wissen.

BRAND EINS VERLEIHT BERYLLS DEN BESTE BERATER-AWARD – ZUM DRITTEN MAL IN FOLGE.

  • Nach dem Double bei den Hidden Champions folgt für Berylls Strategy Advisors nun das Triple beim Beste Berater-Award.
  • Im Ranking der besten Beratungen belegt Berylls gleich zwei Topplatzierungen, einmal in der Branche Auto & Zulieferer sowie im Bereich Innovation & Wachstum
  • Von den deutschlandweit rund 16.000 Unternehmensberatungen haben es 2018 lediglich 293 Unternehmen auf die brand eins-Bestenliste geschafft.

München, 16.04.2018 – Für die Beraterbranche war das Jahr 2017 erneut enorm erfolgreich, bereits zum achten Mal in Folge stiegen die Umsätze. Im Vorjahr lagen sie bei 31,5 Milliarden Euro und damit um 8,5 Prozent über dem Jahr 2016. Zusätzlich ist die Branche kräftig in Bewegung, Spezialisten sind gefragt wie nie. Vor diesem Hintergrund veröffentlichen das Magazin brand eins Wissen und das Statistikportal Statista ihren umfangreichen Consulting-Branchenreport, der seit nunmehr sechs Jahren zu den festen Größen in der Beratungsszene gehört. Eines seiner Highlights ist zweifelsohne der Beste Berater-Award.

Berylls Strategy Advisors wird jetzt bereits zum dritten Mal in Folge mit diesem Titel ausgezeichnet. Das Erfolgs-Tripel erfolgt nur wenige Monate nach der doppelten Titelverteidigung des Hidden Champion-Awards und setzt die Erfolgsgeschichte fort.

brand eins und Statista bauen ihr Ranking auf den Aussagen einer Jury bestehend aus rund 3.200 Topmanagern auf, die in führenden Positionen in Beratungsunternehmen arbeiten oder zum Topmanagement der Kunden dieser Unternehmen gehören.

BERYLLS IST SPITZE BEI AUTO & ZULIEFERER SOWIE IM ARBEITSBEREICH INNOVATION & WACHSTUM.

Berylls ist beim brand eins-Award 2018 doppelt vertreten und darf sich zu den Besten in der Branche Auto & Zulieferer sowie im Bereich Innovation & Wachstum zählen. Ein Blick auf das Angebotsportfolio der Münchner Top-Managementberatung macht deutlich, wie zutreffend die Einschätzung der Jury ist. Fragestellungen zu Big Data, künstlicher Intelligenz, Elektrifizierung, Mobilitäts-Services, autonomem Fahren oder Konnektivität gehören mittlerweile zum größten Teil der Projekte an denen Berylls arbeitet.

Zwei typische Beispiele dafür sind die Entwicklung eines völlig neuen Geschäftsfeldes für einen Automobilzulieferer im Bereich der E-Mobilität oder das Aufsetzen eines zukunftsweisenden Mobilitätsangebots mit eigener Marke für einen großen OEM. Sie belegen, wie stark Berylls an den wichtigsten Innovationen der automobilen Welt mitarbeitet.

KAUM ZWEI PROZENT DER 16.000 BERATUNGS-UNTERNEHMEN SCHAFFEN ES AUF DIE BESTENLISTE.

Um als Beste Berater wahrgenommen zu werden, muss man sich gegen Heerscharen von Konkurrenten durchsetzen. Schließlich arbeiten in Deutschland etwa 120.000 Consultants, verteilt auf mehr als 16.000 Unternehmensberatungen. Von denen haben es, wie im Vorjahr, nur knapp zwei Prozent auf die brand eins-Bestenliste geschafft.

Eine außergewöhnlich kompetente Jury identifiziert die Topplatzierten und kann dabei auf fundierte Branchenkenntnisse zurückgreifen. Sie beurteilt Leistungen, die sie in Anspruch genommen hat oder aus dem Tagesgeschäft kennt. Dazu Dr. Jan Burgard, geschäftsführender Partner bei Berylls: „In der Beratungswelt gilt dieser Award als besonders wertvoll, schließlich beruht er zu einem großen Teil auf dem Feedback von Kunden. Mit ihrer teils langjährigen Erfahrung können sie erfolgreiche Consulting-Arbeit wirklich fundiert bewerten.“ Offenbar schätzen die Kunden, wie auch die Wettbewerber, die analytischen Fähigkeiten und den durch unternehmerisches Denken geprägten Arbeitsstil von Berylls.

Die lange Liste der von Berylls gewonnenen Auszeichnungen ist ein Beleg dafür, dass sich die junge Münchner Top-Managementberatung einen festen Platz im Kreis der seit Jahrzehnten agierenden Wettbewerber erarbeitet hat. Dazu Andreas Radics, geschäftsführender Partner bei Berylls: „Die Themen der Automobilindustrie sind herausfordernder denn je. Berylls ist Teil dieser Industrie, was durch diesen Award nochmals eindrucksvoll unterstrichen wird. Dabei sehen wir unsere Rolle nicht nur in der strategischen Konzeption, sondern auch in der end-2-end Umsetzung der Themen.“ Harte Diskussionen in der Sache schrecken die Kunden dabei offenbar nicht. Berylls-Experten und ihre Auftraggeber begegnen sich auf Augenhöhe, auch das zeichnet die Münchner Berater aus.

 

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Authors
CHRISTIAN BANGEMANN

Head of Communication

Pressemeldung Studie Batterien

München, März 2018

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
D

IE BATTERIEBLASE WÄCHST WEITER.

  • Berylls-Studie zeigt: Batterieproduktionskapazitäten übersteigen noch für viele Jahre die prognostizierte Nachfrage um bis zu 30 Prozent.
  • Es drängen zahlreiche neue Akkufertiger auf den Markt, vor allem in Asien, aber auch in Europa.
  • Die größte Fertigungskapazität existiert in China, die USA erweitern ihren Anteil stark.
  • Eine Marktkonsolidierung ist unausweichlich, bekannte Herstellernamen werden verschwinden.
  • Die Berylls Analyse weist auf Second Life-Verwertung der Akkus als alternatives Geschäftsmodell für Akkuproduzenten hin.

Weltweit steigt der Bedarf nach Antriebsakkus für Autos. Aktuell deckt China ein gutes Drittel der weltweiten Nachfrage an Batteriezellen, aus Japan kommt ein Viertel, die USA liegen mit weniger als 20 Prozent unter einem Fünftel der weltweiten Nachfrage. Europäische Anbieter spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Erklärtes Ziel der Amerikaner ist es, sich ein noch größeres Stück vom Kuchen zu sichern. Die Giga-Fabrik von Tesla in Zusammenarbeit mit Panasonic wird dazu erheblich beitragen. Aber auch China baut die Kapazitäten mit rasanter Geschwindigkeit weiter aus.

KÜNFTIG PRODUZIEREN CHINA UND DIE USA RUND 80 % DER BATTERIEZELLEN.

Die umfassende internationale Studie von Berylls Strategy Advisors zeigt, dass bereits 2020 zwei von drei Batteriezellen aus chinesischer Fertigung stammen werden und die US-Produktion mehr als jede fünfte Zelle liefert – zu Lasten der übrigen Produzenten. Allen voran Japan und Südkorea verlieren prozentual stark an Bedeutung. Bereits 2020 werden China und die USA die übrigen Nationen zu Statisten auf diesem Markt abgestempelt haben.

Zusätzlich schreitet die Entwicklung der Zelltechnik weiter voran und zwingt damit Zelllieferanten und OEMs ihre Produkte und Produktionsanlagen ständig anzupassen. Knappe Ressourcen der herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus und die Vorkommen der Rohstoffe in konfliktbehafteten Ländern, machen diese Entwicklung notwendig. So werden künftig neue Technologien wie Lithium-Luft, Lithium-Polymer und Solid State Batterien Einzug in die Automotive Welt finden um die Abhängigkeit von Rohstoffen wie Kobalt zu verringern.

AKKUPRODUKTIONSZAHLEN UND -BEDARFE WEICHEN AUCH 2025 NOCH STARK VONEINANDER AB.

Äußerst problematisch für alle Batteriepackproduzenten ist jedoch, dass die Fertigungskapazität wesentlich stärker wächst als die Nachfrage durch die Autoindustrie. Einige Batteriepaketproduzenten haben angekündigt, ihre Produktion stark auszubauen, neue Player zeigen großes Interesse in den Markt einzusteigen. Die Verkaufszahlen von E-Autos steigen jedoch zu langsam, selbst in den heute diskutierten Best Case Szenarien. Eine Batterieblase entsteht. An diesem Missverhältnis wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern, das zeigt die Berylls-Studie. Im Gegenteil, die Schere geht zunächst weiter auf, bevor sich Kapazität und Bedarf wieder annähern. Langfristig liegt das Überangebot bei den globalen Batteriepackfertigungskapazitäten bei 30 Prozent – bezogen auf die produzierte Speicherkapazität, nicht auf die Stückzahl der Akkuzellen. Damit werden ein starker Preisverfall und eine Marktkonsolidierung unausweichlich. Selbst punktuelle Engpässe bei Lieferanten von Batteriezellen stehen dieser Entwicklung nicht entgegen, die Zellennachfrage wird dadurch eher verstärkt.

40 PROZENT DER AUTOMOBILEN WERTSCHÖPFUNGSKETTE ENTFALLEN KÜNFTIG AUF DEN AKKU:

Es ist davon auszugehen, dass die Fertigung, Paketierung und Peripherie der Antriebsakkus bis zu 40 Prozent der Wertschöpfung eines E-Autos darstellen können. Es zeichnet sich ab, dass viele große Automobilhersteller eine eigene Batteriepack-Produktion aufbauen wollen, um einen größeren Teil der Wertschöpfungskette im Haus zu haben. Sie planen Fertigungsmöglichkeiten oder produzieren bereits Module und Packs, vielfach mit eng angebundenen Partnerunternehmen. Berylls erwartet daher, dass der Marktanteil von Batteriepacks, die direkt von OEMs oder ihren Joint-Ventures gefertigt werden, weiter steigt. Problematisch ist dies nicht nur für bereits existierende Batteriepackhersteller, sondern vor allem für neue Player im Markt, die nicht Tochtergesellschaften oder Joint Venture eines OEMs sein werden. Tatsächlich steigt die Zahl der Unternehmen, die in diesen übersättigten Markt drängen aber aktuell weiter an. Der Konkurrenzkampf nimmt zu, die Margen nehmen ab. Dabei steht schon heute nur ein kleiner Teil des Geschäfts unabhängigen Drittanbietern von Packs zur Verfügung. Für diese unabhängigen Anbieter von Batteriepaketen, bleiben nur rund 20 Prozent des Gesamtmarktes. Dies verdeutlicht die Studie am Beispiel China. Einem Batteriepackmarkt, der durch Zellenhersteller und OEMs dominiert wird und in dem bereits heute Batterieherstellern, die vertraglich nicht direkt an einen OEM gebunden sind, nur ein kleiner Teil des Gesamtmarktes offensteht. Denn ein Großteil der chinesischen Batteriepack Hersteller sind bereits Tochtergesellschaften von OEMs oder als Joint-Ventures eng mit ihren Kunden verbunden. Damit ist der Absatz ihrer Produkte weitgehend gesichert.

Dennoch werden unabhängige und spezialisierte Batteriepacklieferanten einen Platz am Gesamtmarkt ergattern können. Schließlich existieren auch in Zukunft OEMs, die aufgrund ihrer Größe und der damit verbundenen Produktionsvolumina keinen wirtschaftlichen Vorteil durch die in-house Fertigung von Batteriepacks haben. Zusätzlich können spezielle Fahrzeugmodelle besondere Batteriepacks erfordern, die sich nicht kosteneffizient in-house produzieren lassen. Unabhängige Packanbieter haben aus den genannten Gründen, also durchaus Chancen für ihr Geschäftsmodell, allerdings vor allem in eher kleinen Nischen.

STARKE MARKTKONSOLIDIERUNG BIS 2020.

Massive Überkapazitäten führen schon heute zu einer nicht optimalen Auslastung der Batteriepackwerke. Eine möglichst hohe Auslastung ist aber der wichtigste Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg. Es ist davon auszugehen, dass sich die Fertigungskosten einer Fabrik, die nur mit 30 Prozent ihrer Kapazität läuft, um 50 Prozent gegenüber einer Produktionsstätte erhöhen, die zu 80 bis 90 Prozent ausgelastet ist. Es wird daher erwartet, dass allein in China bis 2020 annähernd 50 Prozent der Player wieder von der Bildfläche verschwinden. Aber auch Szenarien, in denen chinesische Produzenten massiv europäische Batterieproduzenten verdrängen sind nicht unrealistisch – Experten fühlen sich bereits an die Situation der internationalen Photovoltaik-Produzenten erinnert, die Anfang der 2010er Jahre durch massiven Druck chinesischer Hersteller auf die Produktionskosten der Solarzellen aus dem Markt gedrängt wurden.

Neue Batteriepackhersteller werden es aber nicht allein wegen der bereits bestehenden Überkapazitäten schwer haben im globalen Markt Fuß zu fassen. In China, dem wichtigsten E-Automarkt der Welt, stehen ihrem Erfolg auch noch die dortigen Gesetze entgegen. Sie zwingen ausländische Anbieter in eine Kooperation mit chinesischen Fabrikanten. Hier passende inländische Partner-Unternehmen zu finden, wird zunehmend schwierig. Etablierte Unternehmen stehen heute bereits vielfach in engen Geschäftsbeziehungen, ihre Produkte kommen in den Genuss staatlicher Kaufanreize. Lässt sich kein lokaler chinesischer Partner finden, werden diese Anreize nicht gewährt. Neben dieser regionalen Herausforderung verschärfen außerdem steigende Rohstoffpreise den Wettbewerb. Berylls empfiehlt den Batteriepackherstellern daher nach Alternativen zum Pkw-Erstausrüstergeschäft zu suchen. Sie sollten sich beispielsweise dem so genannten Second Life der Auto-Antriebsakkus widmen oder sich klar in automobilen Nischenmärkten und Sonderanwendungen positionieren.

NACH ACHT JAHREN ERSCHEINT EINE ZWEITVERWERTUNG DER ANTRIEBSAKKUS SINNVOLL.

Nach etwa acht Jahren erreichen Lithium Ionen-Autobatterien einen Zustand, der ihre weitere Verwendung als Antriebsenergiespeicher im Auto zunehmend unattraktiv werden lässt. Ihre Speicherfähigkeit geht in der Regel auf unter 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität zurück. Einbußen bei der Fahrzeugreichweite und Ladeperformance sind die Folge. Die Studie von Berylls zeigt, dass bis 2032 voraussichtlich eine Batteriekapazität von mindestens 1.522 GWh an Gebraucht-Akkus anfällt, die für den Einsatz als Second Life-Speicher zu Verfügung steht.

PRODUKTION VON SECOND LIFE-ENERGIESPEICHERN ALS NEUES GESCHÄFTSMODELL.

Derzeit steht die Wiederverwendung der Akkus bei den Herstellern jedoch kaum auf der Prioritätenliste. Es gibt aktuell lediglich vereinzelt Ideen, den ehemaligen Antriebsbatterien ein zweites Leben als stationäre Energiespeicher zu geben, beispielsweise als Notstromversorgung für Krankenhäuser oder auch als Pufferspeicher für e-Tankstellen. In großem Maßstab wird dies bislang jedoch kaum umgesetzt.

Batteriepaketlieferanten, wie beispielsweise Bosch, ElringKlinger, aber künftig auch BMW, Daimler oder Volkswagen können sich in diesem Industriezweig noch frühzeitig positionieren und ein profitables Standbein aufbauen. Diese Nische ist besonders für kleinere Batteriepakethersteller empfehlenswert. Denn wie die großen Anbieter, haben sie künftig die Kompetenzen im Haus, um aus einer gebrauchten Autobatterie eine rundum zuverlässig arbeitende stationäre Speicherbatterie herzustellen.

Allerdings hängt der Erfolg dieser Second Life-Anwendungen stark von der Industrialisierung der aufwendigen Recycling Prozesse ab. Sie sind der Schlüssel dafür, dass ein Second Life-Akku günstiger angeboten werden kann, als das aus neuen Zellen aufgebaute Pendant.

WEITERE ALTERNATIVE AKKUABSATZMÖGLICHKEITEN IM NUTZFAHRZEUGMARKT.

Allerdings hängt der Erfolg dieser Second Life-Anwendungen stark von der Industrialisierung der aufwendigen Recycling Prozesse ab. Sie sind der Schlüssel dafür, dass ein Second Life-Akku günstiger angeboten werden kann, als das aus neuen Zellen aufgebaute Pendant.

Authors
CHRISTIAN BANGEMANN

Head of Communication

Pressemeldung Korea

München, Januar 2018

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
B

ERYLLS STRATEGY ADVISORS ERÖFFNET BÜRO IN SÜDKOREA.

München/Seoul, 18.01.2018 – Berylls setzt den Aufbau von Tochtergesellschaften in den wichtigsten Automobilmärkten fort. Im Januar 2018 wurde deshalb die Berylls Strategy Advisors Ltd. Korea gegründet, nur wenige Monate nach der Eröffnung der Berylls Niederlassung in Großbritannien im Juli 2017.

Geleitet wird die neue asiatische Dependance von Michael Bang, einem erfahrenen Automobilmanager, der seinen beruflichen Werdegang als Entwicklungsingenieur in Korea begann und nach Management-Positionen in der Autoindustrie auf 14 Jahre Beratungstätigkeit zurückblickt. Er führt Berylls Korea aus dem Büro in Seoul.

Seoul, Bezirk Gangnam
 

BERYLLS PRÄSENZ IN KOREA, EINEM DER GLOBALEN LEITMÄRKTE FÜR ELEKTROMOBILITÄT.

Korea beheimatet mit Hyundai/Kia nicht nur den fünftgrößten Autobauer weltweit, hier haben auch zahlreiche Unternehmen ihren Sitz, die wie LG Chem, Panasonic oder Samsung die Zukunft der Digitalisierung sowie Elektromobilität maßgeblich beeinflussen. Nun besitzt auch Berylls in diesem automobilen Leitmarkt eine Dependance. Angesiedelt ist sie in Seoul, im Bezirk Gangnam, wo sich neben den koreanischen Größen Hyundai und Hankook auch internationale Unternehmen wie Toyota, Google oder IBM angesiedelt haben.

Geführt wird der neue Unternehmenssitz von Michael Bang, dessen berufliche Laufbahn als Entwicklungsingenieur bei einem Automobilzulieferer startete und von dort in das Management führte. Vor mehr als 14 Jahren wechselte er in das Beratungsgeschäft, zunächst zu Deloitte Consulting und anschließend zu Arthur D. Little, um nun die Leitung von Berylls Strategy Advisors Korea zu übernehmen.

Dazu Andreas Radics, geschäftsführender Partner von Berylls Strategy Advisors in München: “Mit unserer neuen Präsenz in Südkorea sind wir in der Lage, unsere europäischen und nordamerikanischen Kunden in diesem wichtigen Automobilmarkt zu bedienen. Die Eröffnung des Berylls-Büros in Seoul ist ein weiterer Meilenstein unserer Strategie, unseren Kunden weltweit zu folgen und unsere Präsenz auf diesem wichtigen asiatischen Markt zu erweitern. Mit Michael Bang haben wir einen sehr erfahrenen Automotive-Consulting-Experten und einen vertrauensvollen Berater für unsere Kunden gewonnen.”

Die Kernthemen von Berylls Korea Managing Direktor Michael Bang sind neben Marken- und Produktstrategien auch Vertriebskonzepte und Elektromobilität. Michael Bang: „Wir freuen uns, Berylls in Korea als erste Automotive Top-Management-Beratung im Premium-Bereich zu etablieren. Der koreanische Automobilsektor ist weltweit einer der größten, innovativsten und dynamischsten. Der fünftgrößte Autohersteller der Welt hat seinen Hauptsitz in Seoul, und einige der einflussreichsten Automobilzulieferer für Batterien, Elektronik, Infotainment und Fahrzeugsysteme sind in Südkorea angesiedelt. Wir werden, wie in den anderen Märkten in denen wir vertreten sind, neue Talente und Kooperationspartner gewinnen, um unser globales Netzwerk zu verstärken.“

Der Ausbau des Netzwerks dient dem „Customer First“ Grundverständnis von Berylls. Ziel ist es, den Kunden stets ganzheitliche Lösungen anzubieten, die aus der Kombination der besten Fähigkeiten aller Partner entstehen. Weltweit arbeitet Berylls dafür mit renommierten Forschungseinrichtungen, Universitäten und Meinungsforschern zusammen. Der Standort Korea bildet ab sofort eine wichtige Relaisstation in diesem Netzwerk.

 

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Authors
CHRISTIAN BANGEMANN

Berylls Strategy Advisors Korea Co. Ltd.

Pressemeldung WiWo

München, November 2017

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
D

REI TOPPLATZIERUNGEN. DIE WIRTSCHAFTSWOCHE ZEICHNET BERYLLS MIT DREI TOPPLATZIERUNGEN BEIM BEST OF CONSULTING AWARD AUS.

Der Wandel der Automobilindustrie zwingt nahezu alle Beteiligten, sich Gedanken zu neuen Geschäftsmodellen zu machen. Genau hier setzen die Strategen von Berylls mit ihrer Unterstützung für die Kunden an. Sie entwickeln gemeinsam neue Konzepte, die zu einer zunehmenden Zahl von digitalen Produkten führen, aber auch immer noch klassische Hardware entstehen lassen. Diese Produkte, und die der anderen 16.000 deutschen Beratungsfirmen, nimmt die Wirtschaftswoche unter die Lupe, um die Besten mit einem Best of Consulting Award auszuzeichnen. Bereits im Vorjahr gehörte Berylls zu den Ausgezeichneten. Mit drei Topplatzierungen wird der Vorjahreserfolg aber noch einmal übertroffen.

Die Spitzenplätze in den Kategorien „Marketing & Vertrieb“, sowie im Bereich „Digitalisierung“, gehen in diesem Jahr an „Digitale Vorfreude“, ein digitales Produkt, das Berylls gemeinsam mit einem Premium-OEM entwickeln konnte. Mehrere zehntausend Kunden nutzen dieses Angebot bereits, und die beiden ersten Plätze bei Best of Consulting bestätigen den großen Erfolg des bereits mehrfach ausgezeichneten digitalen Projekts.

Einen weiteren Podiumsplatz erringt Berylls für die Unterstützung eines mittelständischen Automobilzulieferers, der sich 2016 an die Münchner Automotive-Experten gewandt hat, um gemeinsam mit ihnen einen völlig neuen Geschäftszweig aufzusetzen. Für die gelungene Konzeption und Umsetzung des Projekts zeichnet die Best of Consulting-Jury Berylls nun auch in der Kategorie „Wettbewerbsstrategie“ aus.

GLEICH ZWEI SPITZENPLÄTZE FÜR EIN DIGITALES BERYLLS-PROJEKT.

Mit einem digitalen Kundenbindungstool ist Berylls offenbar ein großer Wurf gelungen. Die Umsetzung wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und erhält nun gleich zwei Best of Consulting-Awards. Sie gesellen sich zum Deutschen Preis für Onlinekommunikation, dem Red Dot Award und dem Automotive Brand Contest Award, die das digitale Kundenbindungstool bereits gewinnen konnte. Die Juroren der WirtschaftsWoche vergeben in den Kategorien „Marketing & Vertrieb“ sowie „Digitalisierung“ jeweils den Spitzenplatz.

Offenbar begeistert das völlig neuartige Produkt Fachleute wie Kunden gleichermaßen. Schließt es doch eine große Lücke, die bislang kein Hersteller genutzt hat, um mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben: Die Zeit zwischen der Fahrzeugbestellung und der Auslieferung wird nun kommunikativ mit Leben gefüllt. Diese Spanne kann viele Monate dauern, und wer sie geschickt ausfüllt, hat die Gelegenheit, die Vorfreude und die positive Haltung des Kunden zu seinem Unternehmen auf einem hohen Niveau zu halten. Für den Käufer ergeben sich ebenfalls zahlreiche Vorteile.

Er wird über den Produktionsprozess seines Autos auf dem Laufenden gehalten, kann in jene Fabrikhallen schauen, in denen sein Wunschmodell gefertigt wird. Und eine Zukunftsvision besteht darin, dass der Kunde auch während des Produktionsprozesses noch die Möglichkeit hat, die Konfiguration seines Wagens in gewissem Rahmen anzupassen, zusätzliche Optionen oder Services zu wählen und das Auto aufzuwerten.

BEST OF CONSULTING AWARD WÜRDIGT BERYLLS STRATEGISCHE HILFE BEIM AUFBAU EINER INNOVATIVEN GESCHÄFTSEINHEIT.

Längst stellen sich auch die Automobilzulieferer den Veränderungen in der automobilen Welt und richten einen Teil ihrer Produkte speziell auf E-Fahrzeuge aus. Für einen besonders großen Schritt auf dem Weg in Richtung E-Mobilität holte sich ein mittelständischer Tier 1-Zulieferer Berylls Strategy Advisors an Bord. Ziel der gemeinsamen Arbeit war der Aufbau einer komplett neuen und sehr innovativen Geschäftseinheit. Sie sollte Produkte entwickeln, die im Kundenportfolio ohne Vorbild waren: Ladestationen für E-Autos. Unabhängig von vorgegebenen Konzernstrukturen, aber in sehr enger Zusammenarbeit mit allen relevanten Unternehmensfunktionen, konnte das Projektteam unter der strategischen Führung von Berylls sein Konzept für die neue Geschäftseinheit aufsetzen.

Binnen weniger Monate wurde die neue, disruptive Idee in das bestehende Konzernumfeld eingebettet. Zusätzlich musste sich das Team aus internen und externen Partnern rund um Berylls auch um die Konzeption, den Aufbau und die Eingliederung eines neuen Vertriebskanals kümmern, denn die Lade- oder Wallboxen verkauft der Zulieferer direkt an Endkunden, ein für das Unternehmen weitgehend neuer Adressatenkreis. Für ihn musste das Team außerdem adäquate Servicedienste und ihre Steuerung entwickeln.

Zu den Serviceangeboten gehört beispielsweise ein internationales Netzwerk aus Fachbetrieben, die die Installation der Wallbox gewährleisten. Auch nach dem Start der Produktion arbeitet das Berylls-Team mit den internen Fachleuten des Kunden weiter zusammen. Die Unterstützung durch die Münchner Berater geht weit über strategische Aufgaben hinaus und ist den Juroren des Best of Consulting Award in der Kategorie „Wettbewerbsstrategie“ einen Platz auf dem Siegertreppchen wert.

BERYLLS VEREINT KOMPETENZEN AUF PHYSISCHER UND DIGITALER EBENE.

Best of Consulting-Auszeichnungen für zwei völlig unterschiedliche Projekte belegen, wie breit das Angebotsportfolio der Münchner Strategieberatung heute ist. Berylls unterstützt seine Kunden unter anderem mit strategischer, konzeptioneller, kreativer und digitaler Expertise. Wie stark sie in Anspruch genommen wird, entscheiden die Kunden, die sich immer häufiger eine End-to-End-Betreuung wünschen – manche von ihnen sogar über das eigentliche Ziel des Projektes hinaus.


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Authors
CHRISTIAN BANGEMANN

Head of Communication

Top 100 Suppliers

Munich, November 2017

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
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OP 100 SUPPLIERS - THE BERYLLS STUDY OF THE TOP 100 AUTOMOTIVE INDUSTRY SUPPLIERS.

THE BIG GERMAN PLAYERS CONTINUE THEIR RECORD OF SUCCESS IN 2016.

For the sixth time, Berylls Strategy Advisors is analyzing the international top 100 automotive suppliers and providing information about their ranking, revenues and operating income (EBIT) for 2015 and 2016.

2016 was another record year for the entire automotive supplier industry. And a glance at the figures by the 100 biggest suppliers paints a picture of extensive continuity. Thus, the upward economic trend continues in 2016 with revenue growth of six percent and a return of eight percent. German and other European suppliers can welcome the fact that the trend shows that, once again, they are outpacing the competition in Japan and the USA.

You can find the complete study as a pdf download at the end of the article – together with the Top 100 list, analyses of individual countries and companies, as well as outlooks and forecasts about how the supplier industry will continue to develop.

BOSCH AND CONTINENTAL ARE THE LEADERS ONCE AGAIN.

As in the previous year, the German automotive suppliers continued to pull ahead. With cumulative revenues of EUR 186 billion (+7.4 percent compared to the previous year), the 17 biggest German automotive suppliers in the global Top 100 achieved a record result once again.

Bosch (first place) and Continental (second place) strengthened their position at the top unchallenged. In 2016, both Bosch and Conti were able to further increase their revenue, however EBIT shifted into reverse gear at first because of the high overheads for R&D.

It is particularly interesting to look at the factors that are important for the future: patent applications in the last years. For the field of “autonomous driving,” it is not the widely heralded digital titans from Silicon Valley who are ahead, but Bosch with 545 patents, followed by Audi with 292 and Conti with 277 patent applications.

JAPAN, USA, EUROPE.

As in past years, the biggest supplier group in the Top 100 comes from Japan. Japanese suppliers, with 31 companies and heavyweights such as Denso, Aisin and Bridgestone, form the biggest group on the list, with total sales of EUR 237 billion.

With overall sales at the level of EUR 138 billion (21 companies in the Top 100), the USA takes third place after Japan and Germany. Europe, too, (excluding Germany) shows impressive performance: the growth of the 18 European automotive suppliers from Spain, Italy, Ireland, France, Luxembourg, Austria, Netherlands, Sweden and Switzerland, at 18.9 percent, lies clearly above the world average: they achieve EUR 150 billion sales in 2016. The main reason is the first-time consolidation of the Johnson Controls spin-off Adient, which is legally domiciled in Ireland.

THE MEGATREND IS WELL UNDERWAY.

Despite all the positive news and results, particularly for German and European suppliers, the analysis of the Top 100 also shows a latent negative development. 2016 could not match the record growth of the previous year. Instead of the 14 percent in the previous year, growth in 2016 was only six percent.

But how should we rate this muted growth? As an “isolated” event? Or as a first sign of a fundamental trend reversal? Has the point already arrived when manufacturers of traditional components are losing their importance?

“In 2022, 2024, or not until much later?” There are very different answers to the question about the tipping point for conventional combustion engines, i.e. the time at which no more growth in volumes is to be expected. However, the fact is that the megatrend towards new technologies and e-Mobility is well underway.

Many of the Top 100 German automotive suppliers represented have already responded and repositioned themselves strategically through external purchases or by splitting off traditional parts of the company.

AMERICANS ARE STREAMLINING THEIR PORTFOLIOS.

Many US companies, such as Delphi or Johnson Controls, can be described as leaders in the transformation of the supplier industry. For years, they have rigorously scoured their product portfolios for non-viable areas, and radically divested them if the signals for these areas show red for reasons of growth or profitability.

A first tentative sign of whether this strategy by the Americans really leads to success can be confirmed by a national comparison with the Europeans: On average, the US suppliers actually did achieve higher profitability than the Europeans in 2016.

TOP 100 SUPPLIERS: READY FOR THE FUTURE.

So what will come after ignition plugs, pistons, connecting rods and clutch disks? The Berylls study “Top 100 of the global suppliers” shows which companies are already stable and have occupied sustainable future fields – and which are making the move with mergers and acquisitions. The market is in tumult. The list will be the same, including large swings upward and downward.

The study shows that the automotive industry, with its diversity of “topics,” technologies, services and with its huge social relevance has a unique opportunity to be at the cutting edge of the transformation and of digital change. Most automotive suppliers are ideally positioned for this.

Authors
DR. JAN DANNENBERG

Partner

Dr. Jan Dannenberg

Dr. Jan Dannenberg (1962) ist seit 1990 Berater der Automobilindustrie und seit Mai 2011 Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors. Bis zum Frühjahr 2011 war er acht Jahre international als Partner – davon fünf Jahre als Associate Partner – für Mercer Management Consulting und Oliver Wyman tätig. Er ist ausgewiesener Spezialist für Innovationen und Markenmanagement in der Automobilindustrie und berät im Schwerpunkt Zulieferer und Investoren zu Strategie, Mergers & Acquisitions und Performance Improvement. Zudem ist er Geschäftsführer von Berylls Equity Partners, eine auf Mobilitätsunternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft.

Bachelor of Arts in Volkswirtschaftslehre von der Stanford University, Studium der Betriebswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Bamberg.

Studie Top 100 Zulieferer

München, November 2017

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
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OP 100 ZULIEFERER. BERYLLS STUDIE DER TOP 100 ZULIEFERER-UNTERNEHMEN DER AUTOMOBILDINDUSTRIE

BERYLLS STUDIE DER TOP 100 ZULIEFERER-UNTERNEHMEN DER AUTOMOBILDINDUSTRIE

DIE GROSSEN DEUTSCHEN UNTERNEHMEN SCHREIBEN IHRE ERFOLGSGESCHICHTE 2016 WEITER.

Bereits zum sechsten Mal analysiert Berylls Strategy Advisors die internationalen Top 100 Automobil Zulieferer und gibt Aufschluss über Rangfolge, Umsätze sowie operative Ergebnisse (EBIT / Operating Income) für die Jahre 2015 und 2016.

Das Jahr 2016 war dabei abermals ein Spitzenjahr für die gesamte Automobilzulieferindustrie. Und auch der Blick auf die Kennzahlen der 100 größten Zulieferer zeichnet ein Bild großer Kontinuität. So setzt sich der wirtschaftliche Aufwärtstrend 2016 mit einem Umsatzzuwachs von sechs und einer Rendite von acht Prozent weiter fort. Besonders erfreulich für die deutschen und anderen europäischen Zulieferer ist der Trend, sich erneut weiter von der Konkurrenz aus Japan und den USA abzusetzen.

Die komplette Studie finden Sie als pdf-Download am Ende des Artikels – zusammen mit der Top 100-Liste, Analysen zu einzelnen Ländern und Unternehmen sowie mit Ausblicken und Prognosen für die weitere Entwicklung der Zulieferer-Industrie.

BOSCH UND CONTINENTAL ERNEUT SPITZE.

Wie im vergangenen Jahr auch haben sich die deutschen Automobilzulieferer weiter abgesetzt. Mit einem kumulierten Umsatz von 186 Milliarden Euro (+7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) haben die 17 größten deutschen Automobilzulieferer der globalen Top 100 abermals ein Spitzenresultat erzielt.

An der Spitze ziehen Bosch (Platz eins) und Continental (Platz zwei) unangefochten ihre Kreise. Der Umsatz 2016 konnte entsprechend sowohl bei Bosch als auch bei Conti weiter erhöht werden, beim EBIT wurde allerdings auch aufgrund der erhöhten Vorleistungen in Forschung und Entwicklung zunächst der Rückwärtsgang eingelegt.

Besonders interessant ist der Blick auf das, worin am meisten Zukunft liegt: den Patentanmeldungen der letzten Jahre. Für den Bereich „Autonomes Fahren“ liegen hier nicht etwa die viel zitierten Digital Titans aus dem Silicon Valley vorn, sondern Bosch mit 545 Patenten, gefolgt von Audi mit 292 und Conti mit 277 Patentanmeldungen.

JAPAN, USA, EUROPA.

Die größte Zulieferergruppe in den Top 100 kommt wie in den vergangenen Jahren aus Japan. Nach wie vor bilden die japanischen Zulieferer mit 31 Unternehmen und Schwergewichten wie Denso, Aisin und Bridgestone die größte Gruppe der Liste – mit einem Gesamtumsatz von 237 Milliarden Euro.

Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 138 Milliarden Euro (21 Unternehmen in den Top 100) belegen die USA nach Japan und Deutschland den dritten Platz. Aber auch Europa (ohne Deutschland) kann sich sehen lassen: Das Wachstum der 18 europäischen Automobilzulieferer aus Spanien, Italien, Irland, Frankreich Luxemburg, Österreich, Niederlande, Schweden oder der Schweiz liegt mit 18,9 Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt; sie setzen 150 Milliarden Euro in 2016 um. Hauptgrund ist die erstmalige Konsolidierung des Johnson Controls spinn-offs Adient, der seinen rechtlichen Sitz in Irland hat.

DER MEGATREND HAT LÄNGST BEGONNEN.

Bei allen positiven Nachrichten und Ergebnissen gerade für die deutschen und europäischen Zulieferer zeigt die Analyse der Top 100 aber auch eine latent negative Entwicklung: 2016 konnte an das Rekordwachstum des Vorjahres nicht angeknüpft werden. Statt 14 Prozent im vergangenen Jahr betrug das Wachstum 2016 nur sechs Prozent.

Aber als was betrachten wir dieses gebremste Wachstum? Als „isoliertes“ Ereignis? Oder bereits als Signal für eine grundsätzliche Trendumkehr? Ist der Zeitpunkt bereits da, an dem die Hersteller klassischer Komponenten an Bedeutung verlieren?

“2022, 2024 oder doch erst viel später?“ Die Frage nach dem sogenannten tipping point bei konventionellen Verbrennungsmotoren, also dem Zeitpunkt, ab dem kein weiteres Stückzahlenwachstum mehr zu erwarten ist, wird momentan noch sehr unterschiedlich beantwortet. Fakt aber ist: Der Megatrend in Richtung neuer Technologien und E-Mobilität hat längst begonnen.

Viele der unter den Top 100 vertretenen deutschen Automobilzulieferer haben darauf bereits reagiert und sich durch externe Zukäufe oder durch die Abspaltung traditioneller Unternehmensteile strategisch neu aufgestellt.

AMERIKANER BEREINIGEN IHR PORTFOLIO.

Als führend in der Transformation der Zuliefererindustrie können viele US-amerikanische Unternehmen wie Delphi oder Johnson Controls bezeichnet werden. Seit Jahren durchkämmen sie ihr Produktportfolio konsequent nach nicht-zukunftstauglichen Bereichen und trennen sich radikal von ihnen, wenn die Ampeln für diese Bereiche aus Wachstums- oder Profitabilitätsgründen auf Rot stehen.

Einen ersten zarten Nachweis, ob diese Strategie der US-Amerikaner tatsächlich auch zu einem Erfolg führt, lässt sich an einem Ländervergleich mit den Europäern belegen: Im Schnitt weisen die US-Zulieferer in 2016 tatsächlich eine höhere Profitabilität auf als die Europäer.

DIE TOP 100 ZULIEFERER: BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT.

Was also kommt nach Zündkerzen, Kolben, Pleueln und Kupplungsscheiben? Die Berylls Studie „Top 100 der weltweiten Zulieferer“ zeigt, welche Unternehmen bereits stabil und nachhaltig Zukunftsfelder besetzt haben – und welche durch Mergers und Akquisitionen auf dem Sprung sind. Der Markt ist massiv in Bewegung. Die Liste wird es genauso sein, große Ausschläge nach oben und unten inklusive.

Die Studie zeigt: Die Automobilindustrie mit ihrer Vielfalt an „Themen“, Technologien, Services und mit ihrer enormen gesellschaftlichen Relevanz hat die einzigartige Chance, sich an die Spitze der Transformation und des digitalen Wandels zu setzen. Die meisten Automobilzulieferer sind darauf bestens eingestellt.

Authors
DR. JAN DANNENBERG

Partner

Dr. Jan Dannenberg

Dr. Jan Dannenberg (1962) ist seit 1990 Berater der Automobilindustrie und seit Mai 2011 Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors. Bis zum Frühjahr 2011 war er acht Jahre international als Partner – davon fünf Jahre als Associate Partner – für Mercer Management Consulting und Oliver Wyman tätig. Er ist ausgewiesener Spezialist für Innovationen und Markenmanagement in der Automobilindustrie und berät im Schwerpunkt Zulieferer und Investoren zu Strategie, Mergers & Acquisitions und Performance Improvement. Zudem ist er Geschäftsführer von Berylls Equity Partners, eine auf Mobilitätsunternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft.

Bachelor of Arts in Volkswirtschaftslehre von der Stanford University, Studium der Betriebswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Bamberg.

Pressemitteilung M&A 2017

München, Oktober 2017

Innovation inflection point in the auto industry: suppliers must react

Munich, May 2023
B

ERYLLS STUDIE ZU MERGERS & ACQUISITIONS ALS ENABLER ZUR DIGITALEN TRANSFORMATION.

In der Studie „Mergers & Acquisitions als Enabler zur digitalen Transformation in der Automobilindustrie“ analysierte das Beratungsunternehmen Berylls Strategy Advisors erstmals 257 M&A-Transaktionen explizit in der Automobil- und Mobilitätsindustrie, die 2017 im deutschsprachigen Raum sowie durch Firmen mit Sitz in der DACH-Region durchgeführt wurden.

Erfasst wurden alle Automotive-Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette sowie alle Digital Player mit Schwerpunkt CASE-Technologien (Connectivity, Autonomes Fahren, Shared Services, E-Mobilität). 153.446 Mitarbeiter wechselten im Zuge der Transaktionen den Arbeitgeber, veräußert wurde ein Umsatzvolumen von 41,4 Milliarden Euro. Bei der Mehrheit der Transaktionen (60 %) handelte sich um Komplettübernahmen, aber auch Beteiligungen, Fusionen, Joint Ventures sowie reine Venture-Capital-Investments wurden berücksichtigt. „Die Automobilindustrie rüstet sich für die digitale Zukunft und ist längst zu der Einsicht gekommen, dass Solisten im Wettlauf um das Auto und die Mobilität von morgen chancenlos sind“, sagt Dr. Jan Dannenberg, Partner bei Berylls Strategy Advisors.

M&A-TARGETS 2017 ENTLANG DER AUTOMOBILEN WERTSCHÖPFUNG.

Die Automobilzulieferindustrie war 2017 der größte Sektor für Firmenübernahmen. Im Sektor „Fahrzeugproduktion“ verzerrt die Übernahme von Opel mit 17,7 Milliarden Euro Umsatzwert und 34.500 Mitarbeitern durch PSA das Bild.

2018/2019: ZAHL DER M&A-TRANSAKTIONEN STEIGT WEITER.

Die digitale Transformation der Branche wird sich in diesem Jahr im M&A widerspiegeln. “Die Zahl der Mergers and Acquisitions wird 2018 und voraussichtlich auch 2019 weiter steigen“, sagt Branchenexperte Dannenberg. Die liquiden Mittel der potenziellen Käufer sind hoch, die Finanzierungskosten nach wie vor sehr niedrig und der Druck zu wachsen ist vor allem bei den Zulieferern ungebrochen stark“, führt er aus.

BRANCHE IM WANDEL: KONSOLIDIERUNG UND DIGITALISIERUNG.

Die Studie offenbart zwei parallele Entwicklungen, die die Branche nachhaltig verändern werden:
  1. „Think digital“ ist in der Branche angekommen. Ein Drittel der M&A-Targets 2017 waren „Digitale Player“ und Start-ups.
  2. Die Konsolidierung der Automobilindustrie geht weiter: Rund 100 der insgesamt 257 Unternehmen, die 2017 ihren Eigentümer wechselten, wurden von Unternehmen aus der klassischen Automobilindustrie übernommen, davon 84 von ausländischen Käufern, mehrheitlich aus Europa.

DIGITALE PLAYER VS. KLASSISCHE AUTOMOBILUNTERNEHMEN.

Obwohl gut 1/3 der DACH Transaktionen in 2017 „Digitale Player“ als Ziel hatten, waren die Transaktionen von klassischen Automobilfirmen bedeutend größer.

M&A-AKTEURE: STRATEGEN UND INVESTOREN.

Automobilzulieferer bilden gemeinsam mit Engineering- und Software-Dienstleistern die Mehrheit der „Strategen“. Sie investieren eher konservativ und streben durch M&A-Transaktionen vor allem den Aufbau von neuen Kompetenzen sowie zusätzlicher Marktanteile und neue Kundenbeziehungen an. Auf Platz zwei folgen bereits die „Finanz-Investoren“; 67 Automobilfirmen mit fast 41.000 Mitarbeitern wurden 2017 von Beteiligungsunternehmen übernommen. Venture Capital ist dabei eine relativ neue, aber schnell wachsende Käufergruppe im Automotive-M&A-Markt. Sie platzieren ihre Investments bevorzugt bei Start-ups, die sich mit digitalen Geschäftsmodellen beschäftigen. „Risikokapital wird speziell für die neuen CASE-Technologien zu einem festen Bestandteil der Automobilindustrie werden“, erläutert Branchenexperte Dannenberg. Die Fahrzeughersteller selbst spielen eine eher untergeordnete Rolle im M&A-Geschehen. Die Übernahme von Opel durch PSA in 2017 (17,7 Milliarden Umsatzwert; 34.500 Mitarbeiter) ist nicht „markttypisch“. Ohne Opel gerechnet akquirierten OEMs in 2017 bei 20 Übernahmen nur 1,7 Milliarden Euro Umsatzwert. Jenseits ihres originären Geschäftsfelds, fokussieren OEMs jedoch immer stärker Digitalisierungsspezialisten. Daimler war 2017 mit 14 Firmenakquisitionen der klare Spitzenreiter unter den „Digital-Käufern“.  

STUDIE M&A AUTOMOBIL 2017

INTERVIEW DR. JAN DANNENBERG
Authors
DR. JAN DANNENBERG

Partner

MICHAEL BECKMANN

Principal

ANDREAS RADICS

Partner

Dr. Jan Dannenberg

Dr. Jan Dannenberg (1962) ist seit 1990 Berater der Automobilindustrie und seit Mai 2011 Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors. Bis zum Frühjahr 2011 war er acht Jahre international als Partner – davon fünf Jahre als Associate Partner – für Mercer Management Consulting und Oliver Wyman tätig. Er ist ausgewiesener Spezialist für Innovationen und Markenmanagement in der Automobilindustrie und berät im Schwerpunkt Zulieferer und Investoren zu Strategie, Mergers & Acquisitions und Performance Improvement. Zudem ist er Geschäftsführer von Berylls Equity Partners, eine auf Mobilitätsunternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft.

Bachelor of Arts in Volkswirtschaftslehre von der Stanford University, Studium der Betriebswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Bamberg.

Andreas Radics

Andreas Radics (1973) has been advising the automotive industry as a consultant since 2001. In addition, he can look back on over four years of professional and management experience in industry. Before co-founding and building up Berylls Strategy Advisors in 2011 as one of its Managing Partners, he worked at Gemini Consulting and Oliver Wyman, two international strategy consulting firms.
Besides being one of the leading subject-matter experts in Mergers & Acquisitions as well as in the development and implementation of corporate strategies in the automotive industry, he is an expert in e-mobility and a proven expert on the US market.
Business administration degree at Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt, Business Administration Faculty, Ingolstadt, Germany.

Pressemitteilung

PRESSEMITTEILUNG: DIE BERYLLS TOP 100-ZULIEFERERSTUDIE 2017

München, Dezember 2017
Z

ULIEFERER EILEN VON REKORD ZU REKORD UND WACHSEN SCHNELLER ALS HERSTELLER

München, 01.06.2018 – Zum siebten Mal hat Berylls Strategy Advisors die 100 weltweit größten Automobilzulieferer im Rahmen der „Top 100-Zuliefererstudie 2017“ untersucht. Zutritt zu diesem Club erhalten 2017 Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 2,6 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz der Top 100 ist um 9,3 Milliarden auf ein neues Rekordniveau von 834,6 Milliarden Euro gestiegen. Vor allem die Gruppe der 18 deutschen Unternehmen liefert 2017 ein sehr positives Bild ab: Sie können insgesamt um 7,5 Prozent im Umsatz zulegen und weisen mit durchschnittlich 9,8 Prozent eine leicht höhere Profitabilität als im Vorjahr auf. Lediglich die amerikanischen Unternehmen liegen mit 10,2 Prozent Profitabilität noch vor den deutschen. Am anderen Ende der Skala bewegen sich die südkoreanischen Zulieferer, bei denen mehr als die Hälfte im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge verzeichnen musste. Wechselkurseffekte spielten 2017 aufgrund eines starken Euro eine wesentlich größere Rolle als in den Vorjahren. Umgerechnet in Euro, erzielten die Top 100 lediglich ein Gesamtwachstum von 1,1 Prozent und lagen damit unter dem Wachstum der Vorjahre. Berechnet in lokalen Währungen liegt das Umsatzplus im Schnitt jedoch bei deutlich höheren 9,0 Prozent.

Autor
Christian Bangemann

Head of PR & Media Relations

KAUM BEWEGUNG IN DEN TOP TEN. BOSCH, CONTI UND DENSO VERTEIDIGEN IHRE SPITZENPLÄTZE

Unangefochten liegt Bosch mit 47,4 Milliarden Euro Umsatz (Unternehmensbereich Mobility Solutions) auf Platz eins der Berylls Top 100-Zuliefererstudie 2017, gefolgt von Continental (44 Milliarden Euro) und Denso (umgerechnet 36,4 Milliarden Euro). Das Spitzentrio verteidigt damit seine Positionen aus den beiden Vorjahren. ZF Friedrichshafen (33,5 Milliarden Euro) konnte sich um eine Position auf Platz 4 verbessern und verdrängt Magna (umgerechnet 32,5 Milliarden Euro).

Signifikante Wechselkurseffekte beeinflussen in der diesjährigen Studie der Top 100 das Bild: Der Euro hat gegenüber allen anderen Währungen zum Stichtag 31.12.2017 deutlich an Wert gewonnen. So legt der Euro beispielsweise gegenüber dem US-Dollar im Jahresverlauf 2017 um zwölf Prozent und gegenüber dem japanischen YEN um neun Prozent zu. Da die Berylls Top 100-Zuliefererstudie die Umsätze der Unternehmen in Euro umrechnet, überlagern diese Wechselkurseffekte also teilweise vorhandene Umsatzsteigerungen der Unternehmen in lokaler Währung.

ZULIEFERER WACHSEN IM DIREKTEN VERGLEICH STÄRKER ALS DIE HERSTELLER

Dennoch ist 2017 ein Spitzenjahr. Der Gesamtumsatz der Top 100 Zulieferer liegt mit 834,6 Milliarden Euro über der Marke von 2016 mit 825,3 Milliarden Euro. Die Automobilkonjunktur brummt, weltweit wurden mit 94,5 Millionen so viele Autos produziert wie noch nie zuvor (2016: 92,2 Millionen, 2015: 88,2 Millionen). Die Zulieferer können vom boomenden Gesamtmarkt sogar besser profitieren als die Automobilhersteller: Während der Umsatz der 100 größten Zulieferer zwischen 2015 und 2017 um 5,8 Prozent gewachsen ist, konnten die zehn größten OEMs im gleichen Zeitraum nur um 2 Prozent zulegen.

Die Zahlen der deutschen Automobilzulieferer fallen sogar noch positiver aus. Sie konnten ihre durchschnittliche Profitabilität von 9,5 Prozent (2016) auf 9,8 Prozent in 2017 auf einem bereits hohen Niveau sogar noch weiter steigern, der Umsatz wuchs über alle 18 Unternehmen um insgesamt 7,5 Prozent. Insgesamt rücken die deutschen Zulieferer damit im Top 100-Ranking um durchschnittlich sechs Plätze nach oben. Sie generieren 2017 einen Gesamtumsatz von 204,1 Milliarden Euro und tragen damit mehrheitlich zum europäischen Gesamtumsatz von 370,5 Milliarden Euro bei.

Die anderen europäischen Zulieferer zeichnen ein ähnliches Bild wie die deutschen. Umsatzsteigerungen und Verbesserungen im Top 100-Ranking sind die Regel – mit zwei Ausnahmen. Die International Automotive Components Group (IAC), ein amerikanischer Hersteller für Interieurkomponenten mit Firmensitz in Luxemburg, verliert 21 Plätze, nachdem erhebliche Umfänge des Unternehmens – knapp jeder vierte Standort – in ein Joint Venture mit einem chinesischen Partner eingebracht werden. Die Grupo Antolin muss nach einem Umsatzsprung in 2016 (nach Übernahme des Interior Business von Magna) einen leichten Rückgang 2017 hinnehmen und verliert eine Position im Ranking.

AMERIKANER FÜHREND IN DER PROFITABILITÄT

Die Gruppe der amerikanischen Zulieferer (Gesamtumsatz umgerechnet 117,8 Milliarden Euro) liegt mit durchschnittlich 10,2 Prozent in der Profitabilität ganz vorn. Viele US-Unternehmen stellen mit großem Nachdruck die Weichen in Richtung Mobilität der Zukunft und trennen sich von herkömmlichen Geschäftsbereichen. Delphi steht dabei repräsentativ für die strategische Ausrichtung vieler US-amerikanischen Zulieferer: Das Unternehmen hat sich in Aptiv (Fokus auf die „neue Automobilwelt“ rund um Connectivity und Autonomes Fahren) und Delphi Technologies aufgespalten und wurde dadurch im Ranking nach unten durchgereicht. Ähnlich verhält es sich mit Visteon: Vor fünf Jahren noch auf Rang 39, schafft das Unternehmen nach einem fortlaufenden Schrumpfungsprozess und einer weitgehenden Fokussierung auf Anzeige- und Bedieninstrumente gerade eben noch den Sprung in die Top 100.

Es folgen jedoch nicht alle amerikanischen Zulieferer dem Ausgliederungstrend. Unter den Wachstumschampions 2017 ist immerhin ein US-Unternehmen vertreten: American Axle. Der Hersteller von Fahrwerkskomponenten legt durch die Übernahme von Metaldyne (Motor- und Antriebskomponenten) um rekordverdächtige 39 Prozent im Umsatz zu, vergrößert seine Kompetenz auf dem Gebiet der klassischen Antriebstechnologie und klettert im Top 100-Ranking um 14 Plätze nach oben.

Auf ein noch stärkeres Wachstum blicken 2017 nur zwei Unternehmen: Freudenberg und Weichai Power. Freudenberg steigt durch die vollständige Konsolidierung von Vibracoustics auf (Umsatzwachstum: 40 Prozent, plus 23 Plätze im Ranking) und wird dabei nur von Weichai Power übertrumpft. Der chinesische Anbieter von Dieselmotoren konnte u.a. von einem starken chinesischen Binnenmarkt und staatlichen Förderprogrammen profitieren und klettert mit einem Umsatzplus von umgerechnet 68 Prozent im Top 100 Ranking um 15 Plätze auf die Position 17.

BREMSSPUREN BEI DEN KOREANISCHEN ZULIEFERERN, CHINESEN SCHIEBEN SICH NACH VORN

Hinter den südkoreanischen Zulieferern liegt ein herausforderndes Jahr 2017. Sie repräsentieren mit insgesamt 6 Unternehmen im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von umgerechnet 49,3 Milliarden Euro (-2,6 Milliarden Euro gegenüber Vorjahr). Nicht nur rückläufige Umsätze machten den Südkoreanern im vergangenen Jahr zu schaffen, sondern zeitgleich auch schrumpfende Renditen. So zeigen fünf der sechs Koreaner in der Top 100-Zuliefererstudie 2017 von Berylls eine rückläufige Profitabilität. Die große Ausnahme ist LG Electronics. Der Elektronik-Gigant aus Seoul möchte ein größeres Wort in der Mobilität der Zukunft mitreden und verstärkt seine Vehicle Components Division mit zusätzlicher Kompetenz auf dem Feld der Lichtsysteme und elektronischer Baugruppen. Ein wichtiger Meilenstein stellt die Übernahme des österreichischen Anbieters ZKW dar, die im April 2018 offiziell bekanntgegeben wurde. Es ist davon auszugehen, dass LG durch die Konsolidierung von ZKW im Ranking des nächsten Jahres weiter nach vorne marschieren wird.

Die 27 japanischen Zulieferer unter den Top 100 können hingegen positiv auf das Jahr 2017 zurückblicken. Umgerechnet in Euro, der gegenüber dem japanischen Yen 2017 um 9 Prozent an Wert gewonnen hat, geben sie mit einem Umsatzrückgang von 2,2 Prozent zwar ein schwaches Bild ab. In lokaler Währung mussten allerdings nur zwei der im Ranking vertretenen Unternehmen Umsatzrückgänge hinnehmen (Yazaki: -1,4 Prozent, Calsonic: -6,9 Prozent). Die Profitabilität der japanischen Unternehmen liegt mit 7,2 Prozent (EBIT oder Operating Income) im Schnitt auf einem vergleichbaren Niveau wie 2016.

Mit Bridgestone-Firestone ist sogar ein japanisches Unternehmen unter den Top 10 der Profitabilitätschampions vertreten, die ansonsten von amerikanischen und europäischen Unternehmen dominiert wird. Bridgestone-Firestone realisiert 2017 12,8 Prozent EBIT und liegt damit deutlich über dem japanischen Durchschnitt. Zu verdanken ist dies dem traditionell hohen Aftermarket-Anteil der Reifenhersteller, der deutlich profitabler als das Erstausrüstungsgeschäft ist. Unter den zehn profitabelsten Zulieferern sind daher insgesamt drei Reifenhersteller vertreten: Neben Bridgestone-Firestone auch Pirelli aus Italien und Michelin aus Frankreich.

Der Erfolg der Japaner wird von einem anderen asiatischen Markt überstrahlt: China. Der „rote Riese“ holt in der Top 100-Zuliefererstudie 2017 von Berylls kräftig auf und erhöht die Zahl der gelisteten Unternehmen von zwei in 2016 (Weichai Power, Yanfeng Automotive) auf vier. Weichai, auf Platz 17 vorgerückt, und Yanfeng, in 2017 auf 32 gelistet, bekommen Verstärkung durch CITIC Dicastal (Gussspezialist, Rang 74) und Ningbo Joyson Electronics (Elektronik und Sicherheitssysteme, Rang 75). Ningbo Joyson wächst durch die Übernahme des insolventen Airbag-Anbieters Takata, der entsprechend nicht mehr in den Top 100 vertreten ist. Neben einem weiterhin kauflustigen Binnenmarkt haben staatliche Förderprogramme den Erfolg der chinesischen Unternehmen weiter befeuert. Einige von ihnen (Wanxiang, Minth, CATL, BYD) stehen nur knapp außerhalb der Berylls Top 100 und sind vielversprechende Kandidaten für die nächsten Jahre.

ÜBERNAHMEN UND AUSGRÜNDUNGEN WERDEN AUCH 2018 MIT HOHER GESCHWINDIGKEIT VORANGETRIEBEN

Auf- und Abwärtsbewegungen gehören ganz selbstverständlich zur Top 100-Zuliefererstudie von Berylls. Seit vielen Jahren sorgen Konsolidierungen, Ausgründungen und Firmenübernahmen für viel Bewegung innerhalb der Top 100. Auch für 2018 deutet sich an, dass die Transformationsgeschwindigkeit in der Automobilindustrie weiter zunehmen wird. Die Kassen vieler Unternehmen sind nach vielen guten konjunkturellen Jahren prall gefüllt und die strategische Notwendigkeit, sich in den Zukunftsthemen der Automobilindustrie zu positionieren, wird insbesondere für Zulieferer mit einem kommerziellen Schwerpunkt in der „alten Welt“ der Automobilindustrie mit jedem Tag größer. Neben Venture Capital-Gesellschaften investieren mehr und mehr der großen Tier 1-Zulieferer in Zukäufe kreativer Start-ups und versprechen sich u.a. daraus wichtige Impulse für das Kerngeschäft. Zunehmend entscheiden Kompetenzen auf den Feldern Connectivity, autonomes Fahren, Big Data, Shared Mobility und der Elektrifizierung der Mobilität über den Erfolg der Autoindustrie. Die Spitzen-Unternehmen der Top 100 haben das längst realisiert und verstanden, dass neben Google, Apple und den anderen Tech-Titans auch die Chinesen in das Rennen um die Budgets der OEMs eingestiegen sind. Und so wie es sich darstellt, sind einige chinesische Zulieferer gut darauf vorbereitet, schon in den nächsten Jahren etablierten Unternehmen die Rücklichter zu zeigen und sie aus den Berylls Top 100 zu verdrängen.

DACH Automobilindustrie

Vollgas in Richtung Zukunft

München, August 2017
U

nbeirrt von den Diskussionen um das Ende des Verbrennungsmotors, das Potenzial von autonom fahrenden Taxiflotten und einem in Europa vermeintlich schwindenden Auto-Enthusiasmus, blicken die weltweit 100 größten Zulieferer erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Allerdings wächst neue Konkurrenz heran, die vor allem auf den hinteren Rängen für Bewegung sorgen wird.

Um sich einen Überblick über die zehn größten internationalen Automobilzulieferer des vergangenen Geschäftsjahres zu verschaffen, reicht ein Blick in die Top 100 des Jahres 2016: Aufsteiger oder Absteiger aus den Spitzenrängen gab es im vergangenen Jahr keine. Unangefochten liegt Bosch mit 47,4 Milliarden Euro Umsatz (Unternehmensbereich Mobility Solutions) auf Platz eins, gefolgt von Continental (44 Milliarden Euro) und Denso (umgerechnet 36,4 Milliarden Euro). Das Spitzentrio verteidigt seine Positionen hartnäckig und war bereits in den vergangenen beiden Jahren in dieser Reihenfolge im Berylls TOP 100 Zulieferer-Ranking vertreten. Gegenüber dem Vorjahr ist der Abstand auf den Viertplatzierten mit 2,9 Milliarden Euro spürbar gewachsen (2016: 1,7 Milliarden Euro). Den Erfolg der großen Drei sichert die Tatsache, dass weltweit wohl nur sehr wenige Autos produziert werden, die ganz ohne Bauteile der Top-Player von den Bändern laufen – ganz egal ob es sich um Budget-Cars oder Luxus-Limousinen, E-Mobile oder konventionell angetriebene Modelle handelt.

Ein erster Blick auf die TOP 100-Tabelle offenbart ein geteiltes Bild: An vielen Stellen sind Umsatzrückgänge erkennbar. Bei immerhin acht Unternehmen aus den Top 20 zeigen sich negative Umsatzentwicklungen, vor allem asiatische und amerikanische Unternehmen finden sich in dieser Gruppe. Verantwortlich für diesen Eindruck sind allerdings nicht schlechte Geschäfte, sondern besonders heftige Währungskurseffekte im Jahr 2017. Denn gegenüber dem Euro – in dem die Ergebnisse der Berylls TOP 100 einheitlich ausgewiesen werden – haben alle anderen relevanten Währungen zum Teil deutlich an Wert verloren. Besonders hart traf es den Dollar, dessen Wert zum Stichtag 31.12.2017 um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem EURO verlor. Einflüsse aus Währungskursentwicklungen hat es bei den Berylls TOP 100 allerdings auch in den vergangenen Jahren gegeben. Dass allerdings alle Wechselkurse gegenüber dem Euro nachgegeben haben, ist die große Ausnahme und ließ sich zuletzt im Jahr 2013 beobachten. In der aktuellen Übersicht haben alle Zulieferer ihren Umsatz im Mittel lediglich um 0,9 Prozent steigern können. In 2016 – einem Jahr mit wesentlich stärkerem Dollar – waren es noch rund sechs Prozent. Blendet man die Währungseffekte aus, kann die Zuliefererindustrie auf einen gemittelten Umsatzzuwachs von 8,6 Prozent zurückblicken – es ging also weiter aufwärts im vergangenen Jahr.

Vor allem für die deutschen Zulieferer lief es rund. 18 deutsche Unternehmen sind unter den TOP 100 zu finden. Auch Knorr-Bremse ist nach einem Umsatzplus von 16 Prozent wieder vertreten (Rang 87). Zu den großen Gewinnern zählt auch Freudenberg durch die Vollkonsolidierung des ehemaligen Joint Ventures Vibracoustics mit einem Sprung von Platz 84 auf die Position 60. Fünf Plätze konnten sich die deutschen Zulieferer im vergangenen Jahr im Schnitt nach vorn arbeiten. Ein Grund hierfür ist, dass die Innovationskraft der Deutschen nach wie vor ungebrochen ist. Als Beispiel dient ein Blick auf die Anzahl der angemeldeten Patente, die in den Jahren 2010 bis 2017 für Technologien zum autonomen Fahren erteilt wurden. Hier liegt Bosch mit 958 Anmeldungen unangefochten an Platz eins, gefolgt von Audi (516 Patente) auf Rang zwei und Continental mit 439 Patenten auf Rang drei. Asiatische oder amerikanische Zulieferer sind unter den zehn Besten in diesem Ranking nicht vertreten.

Blickt man auf die anderen europäischen Zulieferer ergibt sich ebenfalls ein erfreuliches Bild. Mit einer Ausnahme. Ein Sonderfall unter den Europäern ist sicher IAC (International Automotive Components) mit amerikanischen Wurzeln und Firmensitz in Luxemburg. Der Spezialist für Interieurkomponenten gehört zum US-Finanzinvestor Wilbur Ross und stürzte 2017 um 21 Plätze im Ranking auf die Position 66 ab. IAC musste umgerechnet einen Umsatzeinbruch von 35,5 Prozent verkraften. Die Auszeichnung durch GM als Supplier of the Year 2017 ist da kaum tröstlich. Immerhin konnte das Unternehmen im April 2018 den Abschluss einer neuen Finanzierungrunde bekanntgeben und mit Gamut Capital Management einen neuen Minderheitseigner für sich gewinnen. Die Talsohle soll nach eigenen Angaben damit durchschritten sein. Einen leichten Umsatzrückgang musste auch die Grupo Antolin (Rang 52) verzeichnen, die 2016 nach der Übernahme von Magna Interior Business noch einen signifikanten Umsatzsprung verzeichnet hatte.

Bislang generiert die klassische  Welt der Automobilindustrie also gute bis sehr gute Umsätze. Schließlich ist der sogenannte Tipping Point bei Verbrennungsmotoren noch nicht erreicht: Weltweit werden Bauteile für konventionelle Antriebe nach wie vor stark nachgefragt. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Umstand nicht über Nacht ändern wird. Selbst wenn sich neben Newcomern wie Byton auch vereinzelt etablierte Marken wie DS, Smart oder Volvo dem E-Antrieb zuwenden, wird die Masse aller Neuwagen selbst 2025 noch mit Verbrenner vom Band rollen. Ein wichtiger Indikator dafür ist die Entwicklung des Volkswagen-Konzerns. Er will 2025 weltweit etwa 13 Millionen Autos absetzen, davon bis zu 30 Prozent mit E-Antrieb. Es werden also weiterhin rund zehn Millionen Modelle mit Benzin-, Diesel- oder Gasmotoren von den Bändern laufen. Ein Trend, der auch für die anderen Massenhersteller Gültigkeit haben dürfte.

Dennoch stellen sich die Zulieferer zunehmend auf die Elektrifizierung der Mobilität ein. Den Großen gelingt dies unter anderem, indem sie ganze Geschäftsbereiche abspalten, die langfristig nicht mehr ins Portfolio passen und dort zukaufen, wo Lücken im künftigen Angebot zu schließen sind. Ein Bespiel ist das Joint Venture von Continental mit Osram, das für innovative Licht- und Lasertechnik für autonome Fahrzeuge stehen soll. Ziel ist die Entwicklung intelligenter Licht- und Sensorsysteme für die Mobilität der Zukunft. Sie sollen die Kommunikation der Robo-Autos (C2C) untereinander, aber auch mit anderen Verkehrsteilnehmern sicherstellen (C2X). Welche Bedeutung Licht – das wichtigste Fahrerassistenzsystem überhaupt – künftig haben wird, zeigt auch die kürzlich erfolgte Übernahme des österreichischen Beleuchtungsspezialisten ZKW für 1,1 Milliarden Euro durch den Elektronikriesen LG . Es handelt sich hierbei um den größten Übernahmedeal des koreanischen Konzerns, von dem mehr als 9.000 Mitarbeiter weltweit betroffen sein werden. Interessanterweise finden aber auch jene Bereiche Käufer, die konventionelle Produkte außerhalb der CASE-Euphorie anbieten und deren Bedeutung gemeinsam mit dem Verbrennungsmotor zurückgehen wird. So hatte Bosch keine Probleme, einen Käufer für die Starter-Generatoren oder den Bereich Bosch Mahle Turbo Systems zu finden. Gekauft wurden diese Unternehmensbereiche von chinesischen Investoren, bzw. Zulieferern.

Chinesische Zulieferer gewinnen nicht zuletzt durch solche Transaktionen an Bedeutung. Ihre Zahl unter den TOP 100 hat sich auf immerhin vier Unternehmen erhöht. Zwei von ihnen finden sich bereits seit Jahren in der Liste: Weichai Power (Rang 17, Hersteller von Dieselmotoren, unter anderem Anteilseigner bei KION und Linde Hydraulics) und Yanfeng Automotive Interieurs (Rang 33, ehemaliges Interior Business von Johnson Controls und Hersteller von Interieur-Komponenten). Sie werden durch Citic Dicastal (Rang 74, Hersteller für Aluminium-Druckgussteile, Alufelgen) und Ningbo Joyson Electronics (Rang 75) ergänzt. Die chinesischen Zulieferer konnten im vergangenen Jahr enorme Wachstumsraten verzeichnen: Weichai legte um 68 Prozent zu, Ningbo blickt auf ein Plus von knapp 31 Prozent zurück – beides absolute Spitzenwerte, die von staatlichen Programmen in China ordentlich befeuert wurden.

Hinter dem Aufstieg von Ningbo Joyson steckt der Abstieg von Takata. 2016 lag der Spezialist für Passagierschutzsysteme im Ranking mit Platz 51 im soliden Mittelfeld, dann sorgten fehlerhafte Airbags für den größten Rückruf aller Zeiten und für die Insolvenz des Unternehmens. Damit verschwindet der japanische Hersteller aus der Übersicht und Ningbo Joyson betritt die Bühne. Das erst 2004 gegründete chinesische Unternehmen ist seit 2016 der Eigentümer des US-Zulieferers Key Safety Systems (KSS), der wiederum Takata übernommen hat. Joyson selbst produziert Elektronikbauteile wie Steuergeräte für Klimaanlagen aber auch Ladecontroller für E-Autos oder Lenkräder, zu den Kunden gehören unter anderem die deutschen Premiumhersteller. Mit der Übernahme von Takata durch KSS wird Ningbo Joyson nicht nur zu einem globalen Anbieter von Sicherheitstechnik, sondern auch zu einem von vier chinesischen Zulieferern unter den TOP 100.

Dass es bald noch deutlich mehr sein könnten, legt eine Analyse von Berylls Strategy Advisors nahe (siehe Seite XX). Sie betrachtet den chinesischen Zulieferer-Markt, auf dem sich, vielfach unbemerkt, neue Champions entwickeln. Besonders vielversprechend sind das Wanxiang-Konglomerat (Zulieferer für beispielsweise Lenksäulen, Antriebswellen und Frontachsmodule), aber auch die Minth-Gruppe, die bereits heute für internationale Kunden Interieur- und Exterieur-Fahrzeugteile produziert. CATL und BYD stehen als Akkuhersteller ebenfalls auf dem Sprung in die Gruppe der 100 weltweit größten Zulieferer.

Um zu diesem „Club“  dazuzugehören, mussten die Unternehmen in 2017 einen Mindestumsatz von 2,6 Milliarden Euro erzielen, die Schwelle lag nur 100 Millionen und damit nicht wesentlich oberhalb der Größenordnung von 2016. Es bedurfte dennoch eines starken Jahres, um erneut zu den TOP 100 Zulieferern zu gehören und den japanischen Zulieferern ist so ein starkes Jahr gelungen. Sie stellen mit 27 Vertretern erneut die größte Gruppe innerhalb der TOP 100: Allein fünf Unternehmen haben es unter die Top 20 geschafft. Die Profitabilität der Japaner liegt auf Vorjahresniveau, auch wenn die Gruppe einen deutlich schlechteren Eindruck vermittelt: Der um neun Prozent gegenüber dem EURO abgewertete Yen trägt dafür die Hauptverantwortung. Ohne die Berücksichtigung von Wechselkurseffekten verzeichneten lediglich zwei Unternehmen (Yasaki: Rang 19 und Calsonic: Rang 32) einen Umsatzrückgang.

Ganz anders sah es im vergangenen Jahr in Korea aus. Es war ein schwieriges Jahr für die südkoreanischen Zulieferer, schließlich mussten sechs von sieben Unternehmen eine rückläufige Profitabilität melden. Hankook Tires (Rang 50) und Hyundai Mobis (Rang sieben) traf es dabei besonders hart. Immerhin konnte Hankook beim Umsatz leicht zulegen und sich im Gesamtranking sogar um zwei Plätze verbessern. Die Profitabilität war bei den im Ranking vertretenen Reifenherstellern allerdings überwiegend rückläufig. Beim Umsatz bilanziert nach lokaler Währung, sind die Reifenhersteller jedoch alle im Plus.

Der gegenüber dem EURO deutlich schwächere US-Dollar überlagerte im vergangenen Jahr den Erfolg der amerikanischen Zulieferer. Es wurden vereinzelt sogar sehr überdurchschnittliche Umsatzzuwächse  erzielt. Besonders erfreulich hat sich das vergangene Jahr für American Axle mit einem Plus von 59 Prozent und einem Sprung im Ranking von Position 65 auf 51 entwickelt. Der Hintergrund für diese Entwicklung ist die Übernahme von Metaldyne (Zulieferer u.a. für Dämpfer, Auspuffteile, Antriebskomponenten) mit 4.000 Mitarbeitern. Viel Bewegung innerhalb der US-Zulieferer beruht auf den weiter laufenden Anpassungen der Portfolios an kommende Herausforderungen. Ein Beispiel dafür ist die Aufspaltung von Delphi in Delphi Technologies (fokussiert auf die Produktion von Bauteilen für den klassischen Antriebsstrang) und Aptiv (Schwerpunkt bei Bauteilen für neue Mobilitätslösungen und Connectivity). Damit fällt Delphi zwar aus den Top 20, auf Rang 21 ist jedoch bereits die Ausgliederung Aptiv zu finden und selbst der kleinere Ableger Delphi Technologies belegt mit 4,0 Milliarden Euro Umsatz noch Rang 62.

Das Rad der Übernahmen und Firmenausgründungen hat sich 2017 erneut schneller gedreht als im Vorjahr und es spricht viel dafür, dass, es in 2018 so weitergehen wird. Gut gefüllte Kassen der großen Spieler und der allgemeine Drang sich noch stärker auf die Digitalisierung der automobilen Welt einzulassen weisen darauf hin, dass auch 2018 wieder von größeren Abspaltungen und Übernahmen gekennzeichnet sein wird. Die Bedeutung kreativer Start-ups, die die zukünftige Mobilität maßgeblich mitprägen wollen, wächst. Ihr Umsatz in Euro mag weit unterhalb der TOP 100-Schwelle von 2,6 Milliarden Euro liegen, ihr Einfluss in der Zulieferer-Industrie nimmt gleichwohl sprunghaft zu. Die Top Ten der Silicon Valley Start-Ups (Smartdrive, Greenroad, lytx, inthinc, nuTonomy, CRUISE, …) für kamerabasierte Systeme, Fahreraufmerksamkeit und automatisiertes Fahren konnten bislang laut aktueller M&A-Studie von Berylls Strategy Advisors über 800 Millionen Euro an Geldern einsammeln. Die Top 15 Start-ups für Carsharing wurden mit rund 700 Millionen Euro gefördert (Quelle: Berylls M&A-Studie).

Unter den Geldgebern befinden sich neben risikoaffinen Venture Capital Gesellschaften zunehmend auch TIER1-Zulieferer, die sich bei Beteiligungen bislang eher zurückhaltend verhalten haben. Aber die Zeiten ändern sich: Die namhaften Automobilzulieferer sind mittlerweile groß in Fahrt auf dem Weg in Richtung automobile Zukunft. Auch weil sie realisiert haben, dass neben den Tech-Titans aus dem Silicon-Valley nun auch noch mehr und mehr Chinesen in das Rennen eingestiegen sind.

Autoren
Dr. Jan Dannenberg

Executive Partner

Dr. Jürgen Simon

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ÜBER DEN AUTOR

Dr. Jan Dannenberg (1962) ist seit 1990 Berater der Automobilindustrie und seit Mai 2011 Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors. Bis zum Frühjahr 2011 war er acht Jahre international als Partner – davon fünf Jahre als Associate Partner – für Mercer Management Consulting und Oliver Wyman tätig. Er ist ausgewiesener Spezialist für Innovationen und Markenmanagement in der Automobilindustrie und berät im Schwerpunkt Zulieferer und Investoren zu Strategie, Mergers & Acquisitions und Performance Improvement. Zudem ist er Geschäftsführer von Berylls Equity Partners, eine auf Mobilitätsunternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft.

Bachelor of Arts in Volkswirtschaftslehre von der Stanford University, Studium der Betriebswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Bamberg.